Das Erlernen neuer Tricks macht beim Snowboarden am meisten Spaß. Aber mit welchen sollte ein Anfänger beginnen? Hiermit. Dieser Leitfaden stellt sechs Snowboardtricks vor, die Burton gerade Anfängern empfiehlt. Sie bilden eine solide Grundlage, auf der du mit zunehmendem Fortschritt beim Snowboarden aufbauen kannst.
Diese Tricks können auf jedem Snowboard erlernt werden. Ridern die ernsthafte Ambitionen im Park haben, empfehlen wir jedoch ein weicheres nachgiebigeres Park-Snowboard und Snowboardbindungen mit mittlerem Flex.
Profi-Tipp: Mach dich mit diesen Tricks vertraut und übe sie immer wieder. Mach Ollies über Bodenwellen und kleine Schneekanten und integriere ein paar Switch Turns in die Parkrunde.
1) Ollie
Ollie bezeichnet einen bestimmten senkrechten Sprung vom Boden während des Snowboardens. Wir empfehlen zuerst den Ollie zu lernen, da er einen wichtigen Schritt beim Erlernen weiterer Snowboardtricks bildet. Beherrscht man den Ollie erst einmal kann man ihn für Flatland Tricks, Rail Tricks und Jump Tricks nutzen.
Ausführen eines Ollies auf dem Snowboard
1) Ausgangsposition ist ein aufrechter und mittiger Stand auf dem Snowboard.
2) Verlagere dein Gewicht auf den hinteren Fuß, als wenn du eine Feder vorspannst.
3) Halte deinen Oberkörper aufrecht, entspanne dein hinteres Bein und ziehe zuerst dein vorderes Bein an. Das hintere Bein folgt dieser Bewegung und nutzt den Flex des Boards zur Federung.
4) Folge dem natürlichen Bogen deines Aufwärtsschwungs. Beide Füße sollten am höchsten Punkt deines Ollies parallel zum Schnee sein, um die Stabilität in der Luft aufrecht zu erhalten.
5) Lande mit beiden Füßen gleichzeitig, sodass dein Board parallel zum Schnee aufsetzt. Kommst du zu hart auf der Nose oder dem Tail auf verlierst du leicht das Gleichgewicht und deine Knie werden erneut gestaucht (wie eine Feder), um die Landung abzufedern.
2) Press
Das Verlagern des Gewichts entweder über die Nose (Nosepress) oder den Tail (Tailpress) des Boards, sodass sich das gegenüberliegende Ende des Boards aus dem Schnee hebt, bezeichnet man als Press. Dieser Trick macht sehr viel Spaß und kann überall am Berg ausgeführt werden, an Boxen und Rails und mitten in einem Cruiser-Lauf.
Variante: Wenn du in deinem Press leicht drehst, sodass das Board nicht unmittelbar bergabwärts zeigt, nennt man dies „Buttering“, weil es der Bewegung des Messers beim Bestreichen eines Muffins mit Butter erinnert.
Ausführung einer Press auf dem Snowboard
1) Verlagere für einen Tailpress dein Gewicht auf dein hinteres Bein, halte deinen Oberkörper aufrecht und das Gewicht über der hinteren Bindung.
2) Nimm jetzt langsam Gewicht vom vorderen Fuß und die Nose deines Boards hebt sich von selbst aus dem Schnee.
3) So als ob du Butter auf ein Brot streichen würdest.
4) Verlagere dein Gewicht zurück in die Mitte, damit dein Board wieder zurück auf den Boden kommt.
3) 50-50
Als 50-50 bezeichnet man das Fahren über eine Box oder ein Rail (manchmal auch „Jib“ genannt). Dein Snowboard ist hierbei parallel zum Hindernis. Der 50-50 Snowboardtrick eignet sich, um in das Park Riding einzusteigen, neue Hindernisse zu testen und sich für den Tag aufzuwärmen. Wir haben hier die einzelnen Schritte des Anfahrens auf eine Box beschrieben, doch gelten diese ebenso für Rails, Tubes, Mailboxen und die meisten anderen Jibs.
Ausführung eines 50-50 über eine Box auf dem Snowboard
1) Fahre die Box an. Überprüfe mehrmals deine Geschwindigkeit und passe sie wenn nötig an. Es braucht möglicherweise ein paar Versuche, bevor du die richtige Geschwindigkeit ermittelt hast. Allgemein gilt, dass die Anfahrgeschwindigkeit besser etwas höher sein sollte.
2) Richte dein Board 3 Meter vor der Box gerade auf die Box aus und halte die Base flach.
3) Konzentriere dich kurz vor der Box auf das Auffahren und halte deine Base weiterhin flach.
4) Setze mit deiner Base flach auf der Box auf, deine Knie bleiben gebeugt. Der Oberkörper ist aufrecht und parallel zur Box gerichtet. Fixiere den Blick auf das Ende der Box und versuche, das Gleichgewicht zu halten.
5) Bereite dich am Ende der Box auf deine Landung vor. Halte die Knie gebeugt, um die Landung abzufedern.
6) Mach beim Ausfahren ein paar Schwünge.
4) Tripod
Ein Tripod ist ein Flatground Trick, der kompliziert erscheint, sich aber ziemlich schnell erlernen lässt. Beim Tripod geht es darum einen Teil deines Gewichtes in den Oberkörper und die Arme zu verteilen während auf der Nose oder dem Tail des Snowboards ausbalanciert wird. Welche Seite des Boards du wählst, bleibt dir überlassen. Wir erklären den Trick über die Nose deines Snowboards.
Tripod auf dem Snowboard
1) Neige den Oberkörper und bringe dein Körpergewicht über die Nose deines Snowboards bis beide Hände schulterbreit wie beim Handstand auseinander auf dem Schnee aufliegen. Der Großteil deines Gewichts sollte auf deinen Armen und Händen und nicht auf deinem Snowboard ruhen.
2) Während du dich herunterbeugst, damit deine Hände den Schnee erreichen, rutscht das Snowboard ganz von selbst von deinem Oberkörper weg. Lass deinen hinteren Fuß sich vom Boden lösen und dein Snowboard mit sich ziehen, sodass der Tail deines Boards zum Himmel zeigt.
3) Achte darauf, dass die Base flach auf dem Schnee am Boden aufkommt und vermeide ein Neigen der Kanten. So hältst du das Gleichgewicht.
4) Um einen Tripod zu beenden, drücke dich mit den Händen vom Boden ab und bringe deinen Oberkörper in eine aufrechte Position während du gleichzeitig dein Körpergewicht zurück auf die Beine verlagerst, wodurch dein hinterer Fuß und der Tail deines Snowboards zurück auf den Boden kommen.
5) Straight Air
Das Anfahren auf einen Sprung funktioniert nach demselben Prinzip wie beim 50-50 über eine Box oder ein Rail: Lege deine Anfahrt auf den Sprung fest, halte die Base beim Anfahren auf das Hindernis flach und mach einen Ollie, sobald du am Rand des Kickers bist. Um beim Anfahren eines Sprungs im Gleichgewicht zu bleiben, ist es entscheidend, deine Base flach, deine Knie gebeugt und deinen Oberkörper aufrecht zu halten.
Ausführung eines Straight Air auf dem Snowboard
1) Fahre auf den Sprung an. Überprüfe mehrmals deine Geschwindigkeit und passe sie wenn nötig an. Profi-Tipp: Schau anderen Ridern beim Anfahren auf den Sprung zu, damit du eine Vorstellung bekommst, wie schnell du anfahren solltest.
2) Richte 3 Meter vor dem Sprung dein Board geradeaus, halte deine Base flach und beuge deine Knie, während dein Oberkörper aufrecht bleibt.
3) Wenn die Nose deines Snowboards den Rand des Kickers verlässt, mach einen Ollie und ziehe deine Knie zum Brustkorb. Dies sorgt in der Luft für Stabilität.
4) Avisiere deine Landung und achte darauf flach mit der Base aufsetzt. Die Knie bleiben gebeugt, um die Landung abzufedern.
5) Fahre begeistert aus!
6)Switch fahren
Obwohl Switch fahren kein echter Snowboardtrick ist, ist es ein grundlegendes Element vieler anderer Tricks, das sich zu lernen lohnt. Switch fahren ist im Grunde bergabwärts fahren in der gegenteiligen Standposition, die du üblicherweise beim Riden einnimmst. Fährst du normalerweise Regular (linker Fuß vorn), fährst du Switch mit dem rechten Fuß voraus (Goofy) bergabwärts. Hast du beim Riden switch eine stabile Kontrolle über dein Board, wird die Switch-Anfahrt auf Sprünge und Rails oder eine Switch-Landung keine Sorgen bereiten.
Switch fahren auf dem Snowboard
1) Beginne dem Berg zugewandt auf deiner Zehenkante. Erinnere dich, als du Snowboardfahren gelernt hast, fielen die Heelside Turns nicht leichter? Beginnen wir als Erstes mit einem Heelside Turn.
2) Hol ein wenig Schwung und starte in Switch Position über den Trail (das Ziel sind weite Schwünge, damit du nicht zu viel Geschwindigkeit aufnimmst).
3) Halte deine Knie leicht gebeugt, den Oberkörper aufrecht und den Körper über der Mitte deines Boards, wenn du einen Switch Turn einleitest, von der Zehenkante auf die Fersenkante.
4) Wenn du dem Tal zugewandt auf deine Fersenkante kommst, komme vollständig zum Stehen. Das ist dein erster Switch Turn. Das Stoppen zwischen Schwüngen zu Beginn wird dir helfen, deine Geschwindigkeit zu verringern und die Kontrolle zu behalten. Mit zunehmender Sicherheit bei Switch-Schwüngen, kannst du dazu übergehen, die Schwünge zu verbinden.
Fortschritte bei den Snowboardtricks
Wenn du dir die Bewegungsabläufe vorstellen kannst und bereit bist, sie in der Praxis umzusetzen, ist kein Snowboardtrick unerreichbar. Denk dran, Hinfallen ist okay. Du wirst dir wahrscheinlich den einen oder anderen blauen Fleck am Körper (und an deinem Ego) holen, aber schon bald wirst du mit den Profis die große Jump Line im Park herunterbrettern. Hast du ein Foto oder Video, auf dem dir ein neuer Trick gelingt?
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