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Goofy oder Regular: Der offizielle Leitfaden zum Snowboard-Stance

Goofy oder Regular

Seit Beginn des Boardsports stellt sich die Frage um Goofy oder Regular, also ob sich der rechte oder der linke Fuß in Fahrtrichtung vorne befinden sollte. Doch markierte diese gleichzeitig die Geburtsstunde des Snowboardens. Und plötzlich gab es viel mehr Faktoren, die berücksichtigt werden mussten, als nur die Frage, welcher Fuß Vorfahrt hat.

Zum Glück existiert Burton schon seit den Anfängen des Snowboardens, weshalb wir gerne all deine Fragen beantworten. Egal, ob du deine erste Snowboardbindung montierst oder dich einfach näher mit dem Stance beschäftigen möchtest – in unserem offiziellen Leitfaden zum Snowboard-Stance findest du alle Antworten, die du benötigst.

Was bedeutet Stance?


Beim Boardsport beschreibt der Stance die Position deiner Füße auf dem Board, wobei man zur Seite gedreht steht und sich dabei ein Fuß vor dem anderen befindet. Aufgrund der gedrehten Position ist die Balance besonders wichtig, und die meisten Rider wählen automatisch einen Stance, der maximale Stabilität bietet. Doch beim Snowboarden gibt es noch ein paar andere, wichtige Details.

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Snowboard-Stance: Ein Überblick


Beim Snowboarden sind vier Hauptfaktoren Teil des Stance: Fußstellung, Abstand, Winkel und Setback. All diese Faktoren wirken zusammen, um den Ridern optimalen Komfort zu bieten und maximale Kontrolle zu ermöglichen. Der Stance ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Wir empfehlen dir, dass du deinen Stance so wählst, dass er am besten zu dir und deinem Fahrstil passt.

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Fußstellung: Goofy oder Regular

Snowboards haben eine Vorderseite (Nose) und eine Rückseite (Tail), wenn sie Richtung Tal zeigen, und der Fuß, der der Nose am nächsten ist, bestimmt deinen Stance. Es gibt zwei Arten von Stance: Regular und Goofy. Regular bedeutet, dass sich dein linker Fuß vorne und dein rechter Fuß hinten befindet. Goofy bedeutet, dass sich dein rechter Fuß vorne und dein linker Fuß hinten befindet.

Hinweis: Regular bedeutet nicht richtig und Goofy bedeutet nicht falsch.

Normalerweise befindet sich der dominantere Fuß hinten, um Kraft auf das Board zu übertragen und es zu steuern, während der Fuß vorne für Balance sorgt. Interessanterweise gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der bevorzugten Hand- und Fußstellung, was dazu führt, dass mehr Leute Regular (rechter Fuß hinten, linker Fuß vorne) als Goofy fahren, aber es gibt keine Regel, die dies vorschreibt.

Hinweis: „Switch” bedeutet beim Snowboarden, dass du das Gegenteil deines normalen Stance fährst. Wenn du zum Beispiel normalerweise Goofy fährst (rechter Fuß vorne, linker Fuß hinten) und du dein Board während der Fahrt drehst und sich dein linker Fuß vorne befindest, dann fährst du Switch.

Finde heraus, was deine bevorzugte Fußstellung beim Snowboarden ist:

  1. Der Rutschtest: Zieh dicke Socken an, nimm Anlauf und rutsche auf einem glatten Holz- oder Fliesenboden. Der Fuß, der sich während des Rutschens vorne befindet, ist wahrscheinlich auch der Fuß, der bei deinem Snowboard-Stance vorne sein sollte.
  2. Der Stoßtest: Stelle dich aufrecht, die Fersen zusammengepresst hin und schaue geradeaus nach vorne. Lass dich dann von einer Person, der du vertraust, mit einem Schubs von hinten überraschen. Der Fuß, der dich automatisch davor bewahrt, zu stürzen, ist wahrscheinlich auch der Fuß, der bei deinem Snowboard-Stance vorne sein sollte.
  3. Der Treppentest: Nähere dich einer Treppe. Der Fuß, der auf die erste Treppenstufe tritt, ist wahrscheinlich auch der Fuß, der sich bei deinem Snowboard-Stance hinten befinden sollte.

Stance-Abstand

Bis du einen für dich komfortablen Fahrstil entwickelt hast, ist die allgemeine Empfehlung für den Abstand, deine Füße (und Bindungen) anfangs etwas breiter als deine Schultern zu platzieren. Dies ermöglicht die ideale Mischung aus Stabilität und Reaktionsfähigkeit. Um dies einfacher zu machen, informieren dich die meisten Hersteller über den für das jeweilige Snowboard-Modell optimierten Stance als Referenz.

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Profi-Tipp: Je mehr du fährst und je besser du weißt, wie sich dein Board unter deinen Füßen anfühlt, kannst du den Abstand an deine Vorlieben anpassen.

Lege den Abstand deines Snowboard-Stance fest:

  1. Montiere deine Bindung etwas breiter auseinanderstehend als deine Schultern, indem du den Referenz-Stance deines Boards als Ausgangspunkt nimmst.
  2. Fahre dein Snowboard.
  3. Passe es entsprechend an: Vergrößere den Stance, wenn du Schwierigkeiten mit der Balance hast, und verkleinere den Stance, wenn du Schwierigkeiten bei deinen Turns hast.

Bindungswinkel

Nachdem du die Fußstellung und den Abstand bestimmt hast, solltest du die Winkel deiner Snowboardbindung einstellen. Die Winkel der vorderen und hinteren Bindung sind wichtig, da sie direkten Einfluss darauf haben, wie die Kraft von deiner Hüfte und deinen Knien auf das Snowboard übertragen wird. Und wie bei den vorherigen Faktoren auch hängt der Bindungswinkel stark von deinen persönlichen Vorlieben ab.

Die Einstellung des Stance-Winkels wird normalerweise mit Zahlenpaaren angegeben, die entweder null, positiv oder negativ sind. Dabei bezieht sich die erste Zahl auf die vordere Bindung und die zweite Zahl auf die hintere Bindung. In diesem Fall beschreiben diese Zahlen den Winkel der Bindung, wobei Null bedeutet, dass die Bindung in einem Winkel von 90° zur Snowboardkante steht, eine positive Zahl bedeutet, dass die Bindung zur Nose hin angewinkelt ist, und eine negative Zahl bedeutet, dass die Bindung zum Tail in angewinkelt ist. Hinweis: Die meisten Bindungen oder Baseplates enthalten Gradmarkierungen, um diesen Prozess zu vereinfachen.

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Beispiel: (+15/–5)

In diesem Beispiel ist die vordere Bindung in einem Winkel von 15° zur Nose hin angewinkelt und die hintere Bindung in einem Winkel von 5° zum Tail hin angewinkelt.

Daraus ergeben sich drei übliche Kombinationen von Stance-Winkeln.

Positiv/Null (+/0) bedeutet, dass die vordere Bindung zur Nose des Snowboards hin angewinkelt ist und die hintere Bindung in einem Winkel von 90° zu den Kanten montiert ist. Dies ist die empfohlene Einstellung des Stance-Winkels für Anfänger, die gerade erst mit dem Boarden begonnen haben. So können sie ein Maximum an Kraft auf das gesamte Board übertragen und dabei lernen, wie man Kurven fährt und anhält.

Positive/positiv (+/+) bedeutet, dass beide Bindungen zur Nose des Snowboards hin angewinkelt sind. Dieser Stance-Winkel wird normalerweise von All-Mountain-Snowboardern bevorzugt, weil beide Knie relativ parallel zueinander ausgerichtet sind, was es dem Fahrer ermöglicht, maximale Kraft auf die Zehenkante für aggressives Carven auszuüben.

Positiv/negativ (+/–) bedeutet, dass die vordere Bindung zur Nose und die hintere Bindung zum Tail hin angewinkelt ist. Dies wird normalerweise als „Duck”-Stance bezeichnet und wird am häufigsten von Freestyle-Ridern verwendet, die regelmäßig Switch fahren.

Lege den Winkel deiner Snowboardbindung fest:

  1. Beginne mit positiv/0.
  2. Fahre dein Snowboard.
  3. Passe es entsprechend an: Falls du oft Switch fährst, passt vielleicht ein (+/–)-Stance zu deinem Fahrstil, falls du auf der gespurten Piste und steile Turns fährst, eignet sich vielleicht ein höherer (+/+)-Stance.

Setback

Die meisten Snowboards besitzen eine empfohlene Stance-Position, die entweder zentral ausgerichtet ist oder etwas näher am Tail liegt (Setback). In beiden Fällen möchtest du die Bindung vielleicht weiter nach hinten in Richtung Tail verschieben, um den Bereich vor der Bindung zu vergrößern, was für zusätzlichen Auftrieb im Powder und einen anderen Flex beim Carven sorgt.

Park-Rider zum Beispiel haben selten einen Stance mit Setback, weil sie oft Switch fahren und dafür dieselbe Länge an Nose und Tail benötigen. Im Gegensatz dazu haben viele All-Mountain-Rider einen Stance mit Setback, um die Nose des Boards zu verlängern und so mehr Flex vor der vorderen Bindung und schwerere Turns zu ermöglichen.

Lege den Setback deines Snowboard-Stance fest:

  1. Montiere deine Bindung, indem du den Referenz-Stance deines Boards als Ausgangspunkt nimmst.
  2. Fahre dein Snowboard.
  3. Passe die Position der Bindung je nach persönlicher Vorliebe, Terrain und Bedingungen an.
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Abschließende Gedanken zum Snowboard-Stance


Wie du wahrscheinlich schon herausgefunden hast, geht es beim Stance um mehr als nur Goofy oder Regular. Und es kann einige Zeit dauern, bis du herausgefunden hast, was am besten zu dir passt. Tatsächlich ist das Experimentieren mit der Bindung, das Testen verschiedener Abstände und das Einstellen der Winkel etwas, das Rider aller Niveaus tun. Manche Leute finden einen Stance, den sie mögen, und bleiben diesem treu. Andere nehmen ständig kleinere Anpassungen vor. In jedem Fall ist es ein Trial-and-Error-Prozess. Es gibt nicht den perfekten Stance oder eine Geheimformel, die zu jeder Situation und zu jedem Rider passt. Doch wenn du dich an diesen Leitfaden hältst, hast du auf der Piste garantiert nicht das Gefühl, am Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. Oder? (Siehst du, was wir da gemacht haben?)


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