Wie man Kindern das Snowboarden beibringt
Zusammen mit den eigenen Kindern den Sport auszuüben, den man liebt, kann eine sehr erfüllende Erfahrung sein. Doch Kindern das Snowboarden beizubringen ist sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft, die nicht nur Geduld, sondern auch Fingerspitzengefühl erfordert. Zum Glück hat Burton schon jahrzehntelange Erfahrung mit der Unterstützung von Eltern und Kindern, die gemeinsam Snowboard fahren. Deshalb haben wir unsere wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit du aus unseren Fehlern lernen und selbst in den kleinsten Zwergen schon eine lebenslange Leidenschaft für das Snowboarden wecken kannst.
So wie bei allem, was man Kindern beibringt, gibt es buchstäblich eine unbegrenzte Zahl an Herangehensweisen, um Kindern das Snowboarden beizubringen. Doch unser System basiert auf Jahren der kontinuierlichen Verbesserung und dreht sich um fünf Hauptkonzepte.
- Es soll Spaß machen.
- Beginnt drinnen und macht im Freien weiter.
- Haltet euch warm.
- Investiere in Unterricht.
- Gib Raum zum Wachsen.
Wir gehen jedes Konzept miteinander durch und verbinden es mit ein paar konkreten Empfehlungen, die alle Eltern anwenden können. Wenn eines der Konzepte für dich und deine Familie nicht relevant erscheint, kannst du es gerne überspringen.
Ein paar Bemerkungen zur Sicherheit: Mit dem Snowboarden sind bestimmte Risiken verbunden und Eltern sollten kleine Kinder sowohl drinnen als auch im Freien immer beaufsichtigen, wenn sie auf einem Board stehen. Außerdem ist es wichtig, Kinder darüber aufzuklären, wie sie sich bei einem Notfall in einem Skigebiet verhalten sollten (wie sie Hilfe bekommen, wo sie die Pistenrettung finden, wann sie ihre Eltern kontaktieren sollten). Und schließlich empfiehlt Burton, beim Snowboarden immer einen Helm zu tragen.
1. Es soll Spaß machen
Snowboarden macht Spaß. Genießt die Zeit zusammen als Familie und konzentriert euch auf den Spaß und weniger auf die Aktivität. Kinder lernen unterschiedlich schnell und der erste Eindruck kann einen lebenslangen Einfluss darauf haben, wie Kinder eine Outdoor-Aktivität wahrnehmen. Wenn sich ein Elternteil auch nur ein bisschen über eine weitere Toilettenpause ärgert oder zu sehr darauf drängt, dass ein Kind in anspruchsvollerem Terrain fährt, bevor es sich dort wohlfühlt, dann sinkt der Spaßfaktor. Das Ziel sollte es sein, die Komfortzone zu finden und diese dann langsam zu erweitern, in einer Geschwindigkeit, mit der es allen Spaß macht. Wenn du das Snowboarden zu einer selbstbestimmten Entdeckungsreise machst, werden deine Kinder es für immer lieben.
Das solltest du dir merken: In den Bergen solltet ihr immer Spaß haben.
Empfehlungen von Burton:
- Bewahre die gesamte Kinderausrüstung an einem Ort auf, damit du nichts vergisst, und lass die Kinder am Morgen dabei helfen, wenn ihr die Ausrüstung holt und ins Auto bringt.
- Zeige deine Freude, wenn ihr die Berge seht (unabhängig von Wetterbedingungen, Parkplatzsuche oder Menschenmengen).
- Nehmt euch Zeit, um die Ausrüstung anzuziehen. Frustration am Morgen kann den ganzen Tag die Stimmung drücken.
- Spielt Spiele (dem Anführer folgen, einen Ball werfen, wie ein Tier fahren), um die Kinder bei Laune zu halten.
- Mach viele Pausen. Mach viele Pausen. Ja, das haben wir zweimal gesagt. Auf dem Berg = heiße Schokolade. Selbst die schlimmsten Tage in den Bergen können normalerweise mit einer heißen Schokolade gerettet werden, und wenn eure Aktivitäten im Schnee nicht so richtig in Schwung kommen wollen, kannst du deinen Kindern zeigen, dass zu jedem Ausflug in die Berge eine heiße Schokolade gehört (oder ein anderer Snack, den sie mögen), und bald können sie das nächste Wochenendabenteuer kaum noch erwarten. Denke immer daran, ein hungriges Kind ist ein quengeliges Kind.
- Zeige echte Freude auf die Tagesaktivitäten, von dem Moment an, in dem ihr das Haus verlasst, bis zu dem Moment, in dem ihr nach Hause kommt.
- Stelle viele Fragen – schon wenn der Tag beginnt, während des Snowboardens, in der Hütte, im Lift und am Ende des Tages auf dem Rückweg nach Hause – und achte dabei ganz besonders auf die Antworten. Finde heraus, was dein Kind mag und was nicht, was es als schwierig oder einfach empfindet, und was beängstigend oder einschüchternd ist, und berücksichtige dieses Feedback in Zukunft.
- Du musst akzeptieren, dass es gute und schlechte Tage gibt. Aber achte darauf, dass du immer den positiven Teil des Tages hervorhebst, selbst wenn es nur der 10-minütige Rückweg zum Auto war.
2. Beginnt drinnen und macht im Freien weiter
Eine der weniger intuitiven Lektionen, die wir im Laufe der Jahre gelernt haben, ist, dass es eine gute Möglichkeit ist, Kindern das Snowboarden in den eigenen vier Wänden beizubringen, um den Einstieg in den Sport zu erleichtern. Es ist nicht nur eine angenehme, sichere Umgebung, auch das Gefühl der Sicherheit, das sich in einem vertrauten Raum einstellt, kann das Erlernen der Snowboard-Grundlagen tatsächlich verbessern. Außerdem vermeidest du die typischen Ablenkungen beim Snowboarden in den Bergen wie das Wetter („Mir ist kalt“) und andere Fahrer („Warum hat der Mann einen Bart“).
Um dies für Eltern noch einfacher zu machen, hat Burton eine Reihe an Produkten für Kinder entwickelt, die ideal für Anfänger sind, inklusive das The Handlebar/Burton Riglet Snowboard/Burton Hover Hülle Set.
Sobald Kinder ein grundlegendes Verständnis davon besitzen, wie das Snowboarden funktioniert, kannst du mit ihnen ins Freie gehen. Und statt eines völlig neuen und ungewohnten Gefühls, seitlich zu stehen, können die im Innenbereich gelernten Grundlagen nun draußen angewendet werden.
Das solltest du dir merken: Zuerst zeigst du im warmen Wohnzimmer die Grundlagen und erst dann geht ihr ins Freie.
Empfehlungen von Burton:
- Schaut zusammen Snowboard-Videos für Anfänger.
- Zeige deinen Kindern drinnen, wie man mit dem Snowboard fällt, und nutze dazu Kissen und Decken.
- Baue einen Indoor-Riglet-Park, damit deine Kinder die Basics kennenlernen und Vertrauen gewinnen können.
- Baue einen Outdoor-Riglet-Park, damit deine Kinder auf die im Innenbereich erlernten Fähigkeiten aufbauen können.
- Verbringt im Garten zusammen spielerisch Zeit auf dem Snowboard.
3. Haltet euch warm
Die schnellste Art, einen Tag im Schnee zu ruinieren, ist, zu frieren und durchnässt zu sein. Eines der einfachsten Dinge, die du als Elternteil tun kannst, um den Kindern das Snowboarden beizubringen, ist dafür zu sorgen, dass sie sich sicher und wohl fühlen, wenn sie Zeit in der Kälte verbringen. Zum Glück ist dieses Konzept recht einfach und es kommt nur auf die richtige Planung an, die das Wetter und die passende Ausrüstung berücksichtigt. Wenn du also einen ganzen Tag mit deinen Kindern in den Bergen verbringen willst, solltest du gut vorbereitet sein.
Das solltest du dir merken: Wärme = Spaß
Empfehlungen von Burton:
- Sorge dafür, dass die Kinder gut sitzende Funktionsbekleidung haben, inklusive Jacke für Kinder/Jugendliche, Snowboardhosen für Kinder/Jugendliche und Handschuhe/Fäustlinge.
- Unterschätze nicht die Bedeutung von Handwärmern, selbst an milden Tagen. Verwende zwei Handwärmer pro Fäustling, wenn nötig.
- Informiere dich über das Wetter und habe kein schlechtes Gewissen, geplante Aktivitäten zu verschieben, weil die Vorhersage Minusgrade ankündigt (was normalerweise ohnehin eisige Bedingungen bedeutet – nicht sehr kinderfreundlich).
- Packe eine Tasche mit zusätzlicher trockener Kleidung, Socken und Handschuhen (und Snacks, Sonnencreme und Taschentüchern), damit die Kinder je nach Tagesform eine Schicht mehr oder weniger tragen können.
- Plane viele Pausen ein. Auch wenn du dich gut vorbereitet hast, wirst du wahrscheinlich viel Zeit damit verbringen, nicht auf dem Snowboard zu stehen, also finde dich damit ab und alle werden glücklich sein.
4. Investiere in Unterricht
Professionelle Snowboardlehrer:innen sind dazu ausgebildet, die Grundlagen für die richtige Technik weiterzugeben. Und auch wenn Eltern, die schon seit Jahren Snowboard fahren, sich qualifiziert fühlen, ihre Kinder zu unterrichten, hat sich gezeigt, dass die Psychologie des Lernens von jemand anderem den Lernstoff besser festigen kann.
Zusätzlich kann bei einem Familientag in den Bergen ein Kurs auch eine Pause für die Eltern darstellen, damit sie steileres Terrain erkunden oder in einer Hütte etwas trinken können. Und wenn ihr euch nach dem Unterricht trefft, braucht es dich nicht zu verwundern, wenn dein Kind mit den neu gelernten Skills auch „angeben“ will.
Und schließlich ist einer der wichtigsten Vorteile der Investition in Snowboardunterricht für Kinder, dass sie dort andere Kinder gleichen Alters und gleichen Könnens treffen. Diese Freunde können direkt nach dem Kurs und darüber hinaus weiterhin gemeinsam fahren.
Das solltest du dir merken: Unterricht lohnt sich.
Empfehlungen von Burton:
- Sobald dein Kind die Grundlagen des Snowboardens beherrscht, kannst du auch Gruppenunterricht bei einem zertifizierten, professionellen Lehrer:innen buchen. Halte Ausschau nach Pauschalangeboten, die ein Liftticket beinhalten.
- Halte dich zurück. Vertraue dem Lehrpersonal und erlaube deinem Kind, den Unterricht auf seine Weise zu erleben.
5. Gib Raum zum Wachsen
Im Allgemeinen empfehlen wir, die ersten Tage am Berg vor allem spielerisch zu verbringen – ohne Unterricht oder Programm. Gib deinen Kindern die Möglichkeit, ein paar Dinge selbst herauszufinden und einen Rhythmus zu entdecken, der sich gut anfühlt. Wenn sie erst einmal Spaß daran gefunden haben, besteht deine Hauptaufgabe als Elternteil darin, sie weiterhin in ihrer Entwicklung zu fördern und ihnen die nötigen Mittel (Ausrüstung, Zugang zum Berg) zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre Fähigkeiten weiter ausbauen können.
Das solltest du dir merken: Unterstütze deine Kinder so, dass sie in ihrem eigenen Tempo Fortschritte machen können.
Empfehlungen von Burton:
- Lass die Kinder die Route aussuchen. Auch wenn es immer derselbe Weg durch den Wald ist. Jede. Einzelne. Abfahrt.
- Nehmt den Lift, der über den Snowpark führt, und zeige ihnen, was sie vielleicht in Zukunft machen können.
- Geht so oft wie möglich zusammen riden und lass sie auch alleine mit Freunden fahren, wenn sie so weit sind.
- Ersetze die Ausrüstung, während sie wachsen. Schau dir die komplette Kollektion an Snowboardausrüstung für Jugendliche von Burton an und sorge dafür, dass nicht mehr benötigte oder zu klein gewordene Ausrüstung einen oder eine neue kleine Besitzerin findet.
Ein Beispiel für einen Unterrichtsplan für Snowboard-Anfänger
Dieser sechswöchige Unterrichtsplan, der sich auf den schrittweisen Aufbau der notwendigen Basics konzentriert, ist eine tolle Option für Eltern, die zu Hause im Garten oder ohne professionellen Unterricht solidere Kenntnisse an ihre Kinder vermitteln wollen.
Woche 1: Gleichgewicht
Ziehe dein Kind mit einer Burton Riglet Reel durch das Wohnzimmer oder den Garten und benutze Hindernisse, die die Bewegung auf dem Board fördern.
Woche 2: Skaten
Das Skaten mit einem angeschnallten Fuß und einem Fuß, mit dem man sich abstößt, ist eine unterschätzte Fähigkeit, die das Vertrauen in das Board stärkt und Kindern später hilft, andere Fähigkeiten zu entwickeln (z. B. das Ein- und Aussteigen aus einem Sessellift).
Woche 3: Anhalten
In der dritten Woche solltest du dich auf Downhill-Grundlagen wie das Anhalten konzentrieren. Nutze eine kleine offene Fläche, die nicht steil ist, und konzentriere dich auf größere Boardbewegungen, die das Starten und Anhalten beeinflussen.
Woche 4: Kurven fahren
Jetzt wo dein Kind weiß, wie man anhält, kannst du an einem etwas steileren Hügel Kurven auf der Zehen- und Fersenseite üben, oder das Abfahren im Zickzack.
Woche 5: Gewichtsverlagerung
Neulinge auf dem Snowboard haben manchmal Probleme damit, ihr Gewicht während des Fahrens falsch von einem Fuß auf den anderen zu verlagern. Dadurch verändert sich der Schwerpunkt und es kann schwierig sein, eine Kante zu halten. Hilf deinem Kind beim Losfahren, Anhalten und Wenden, während es seinen Körper niedrig und in der Mitte des Boards hält.
Woche 6: Kantenkontrolle
Nimm alle Lektionen zusammen.
Abschließende Überlegungen zum Snowboardunterricht für Kinder
Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, liegt der Schwerpunkt unserer Empfehlungen auf Geduld, Vorbereitung und Spaß. Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Faktor, der all diese Empfehlungen miteinander verbindet: Sei kreativ. Nur du als Elternteil weiß, was bei deinem Kind gut ankommt und es motiviert, das Snowboarden zu genießen. Probiere unterschiedliche Dinge aus und konzentriere dich auf das, was für dich und deine Familie am besten funktioniert. Doch denke daran, manchmal klappt es einfach nicht und du schaffst es gar nicht erst auf den Berg.
Und das ist okay, denn es gibt immer ein nächstes Mal. Bleib einfach dran und bring deinen Kindern bei, wie sie sich mit dem Berg verbinden können, und schon bald wirst du die magischen Worte hören: „Kann ich noch eine Runde fahren?!“