Nachhaltigkeit in den Bergen: So verhältst du dich achtsam
Die Klimakrise ist ein ernstzunehmendes Thema und sollte speziell uns als Snowboarder noch mehr am Herzen liegen, da gerade davon der Sport, den wir alle so lieben, abhängt.
Aus diesem Grund haben wir dir gemeinsam mit Gabro und Laura von Life in White acht Tipps zusammengefasst, wie du dich nicht nur in den Bergen, sondern auch im Alltag nachhaltiger verhältst. Denn Laura und Gabriel sind zum einen absolute Snowboardfreaks, die rund 200 Tage im Jahr auf ihren Boards anzutreffen sind und zum anderen wahre Naturliebhaber, die stets versuchen ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Nimm dir diese Tipps für ein nachhaltigeres Miteinander am Berg zu Herzen und versuche Schritt für Schritt sie in deinen Lebensstil zu integrieren, denn nur gemeinsam können wir etwas bewirken.
1. Hinterlasse keinen Müll
Als ersten und wichtigsten Punkt: Hinterlasse die Berge stets sauberer als du sie vorgefunden hast und wirf auf keinen Fall einfach Müll weg. Dazu zählen auch Taschentücher und Zigarettenstummel. Gerade letzteres ist ein wirkliches Übel, denn durch die giftigen Inhaltsstoffe, die in den Filtern zurückbleiben, kann eine einzige Zigarette zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen. Wenn du also in den Bergen nicht aufs Rauchen verzichten möchtest, dann nimm deine Zigarettenstummel wieder mit, denn leider findet man davon viel zu viele in den Bergen.
Bei Taschentüchern und Toilettenpapier besteht immer noch so eine Art Mythos, dass diese schnell verrotten, allerdings benötigen sie dazu bis zu fünf Jahre, also alles andere als schnell. Steck deine Taschentücher einfach ein und sollte die Natur doch einmal dringend rufen, eignen sich große Blätter hervorragend als Ersatz für Toilettenpapier.
Hier ein kurzer Überblick wie lange Abfall benötigt, bis er in den Bergen verrottet:
- Bananen- und Orangenschalen: 1-3 Jahre
- Plastiktüten: 100-200 Jahre
- Plastikflaschen: 500-1000 Jahre
- Kaugummi: 3-5 Jahre
- Zigarettenstummel: 10-15 Jahre
- Taschentücher: 1-5 Jahre
- Blechdosen: 50-500 Jahre
- Aluminiumpapier: 200-400 Jahre
Das regt zum Nachdenken an, oder? Daher lass bitte nichts zurück und nimm dir einfach einen Beutel mit, indem du deinen Müll verstauen kannst und auch noch gleich anderen Müll, den du auf den Weg findest, mitnehmen kannst. Auch wir bei Burton leisten unseren Beitrag dazu und veranstalten jedes Jahr die Burton Clean-Ups Days, um unsere Nachbarschaft sauber zu halten.
2. Verwende weniger Plastik
Das Problem mit Plastik ist, dass es sich fast nicht zersetzt und am Ende bleibt immer das so genannte Mikroplastik übrig, welches über den Boden in unser Grundwasser gelangt. Daher gilt nicht nur in den Bergen so gut wie möglich auf Plastik zu verzichten, sondern allgemein den Gebrauch zu verringern. Speziell die Einwegverpackungen stellen dabei das größte Problem dar, daher raten wir dir folgendes:
- Nimm anstatt einer Einweg-Plastikflasche eine wiederverwendbare Flasche mit auf deine Touren und packe auch deine Jause in eine wiederverwendbare Box oder ein Bienenwachstuch ein.
- Bereite deine eigenen Snacks wie bspw. Energy Balls, Nüsse oder Früchte vor, um auf Plastikverpackungen zu verzichten.
- Anstatt einer Plastiktüte kannst du auch sehr gut eine Baumwolltasche verwenden.
3. Wähle die richtige Transportmöglichkeit
Gerade die Abgase unserer Autos sind ein echtes Problem, daher solltest du versuchen so viel wie möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, oder zumindest eine Fahrgemeinschaft zu gründen. Speziell in den Alpen ist der Zug- und Busverkehr sehr gut ausgebaut.
4. Verschwende keine unnötigen Ressourcen auf den Hütten
Solltest du während einer Wanderung oder Splitboardtour auf einer Hütte einkehren und vielleicht sogar übernachten, versuche so wenig Ressourcen wie nur möglich in Anspruch zu nehmen. Die meisten Hütten sind sehr abgelegen und verfügen meist nicht über sehr viel Wasser oder Strom. Außerdem ist die Anlieferung von Lebensmitteln meist relativ umständlich und auch der angefallene Müll muss wieder hinab ins Tal. Achte daher auf folgendes:
- Vermeide es den Akku deines Smartphones oder deiner Kamera aufzuladen und packe dir besser eine Powerbank ein.
- Gehe sparsam mit dem Wasser um und lasse auf keinen Fall den Wasserhahn einfach laufen.
- Pack dir einen Hüttenschlafsack ein, da Bettwäsche so selten wie nur möglich gewaschen werden sollte.
- Bestelle dir lieber erst einmal etwas weniger zu essen und gönne dir im Anschluss noch eine Kleinigkeit, anstatt wertvolle Lebensmittel übrig zu lassen.
- Nimm deinen angefallenen Müll mit und unterstütze somit die Hüttenwirte bei der Entsorgung.
5. Bleib auf den markierten Wegen
Gerade im Sommer beim Mountainbiken oder Bergsteigen ist dies ein wichtiger Punkt. So verlockend eine Abkürzung durch die Wiese auch sein mag, bleib auf den markierten Wegen, um weder die Tier- noch die Pflanzenwelt zu stören.
PS: Zahlreiche Pflanzen stehen außerdem unter Naturschutz und dürfen daher nicht gepflückt werden und in der Natur sehen sie ohnehin besser aus!
6. Achte auf Nachhaltigkeitssiegel deiner Ausrüstung
Gerade in der Textilindustrie werden sehr viele Ressourcen benötigt, umso wichtiger ist es Produkte von Marken zu kaufen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Auch wir bei Burton nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und haben bereits einige Maßnahmen zum Kampf gegen die Klimakrise gesetzt. Unsere Nachhaltigkeitsziele bauen dabei auf drei Säulen auf:
- Unsere Mitarbeiter
- Unsere Produkte
- Unsere Spielwiese
All diese Ziele sind dabei so strukturiert, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir auch nachhaltig handeln. Mit dieser vorausschauenden Denkweise und dem Ziel vor Augen, stets einen sozialen Beitrag zu leisten, sind wir seit 2019 eine zertifizierten B Corporation™. Damit verpflichten wir uns nicht nur dazu die höchsten Sozial- und Umweltstandards einzuhalten, sondern auch zu absoluter Transparenz. Aus diesem Grund möchten wir auch unsere Fortschritte rund um unsere Nachhaltigkeitsziele mit euch teilen, um euch so viele Einblicke wie möglich in unsere Arbeit rund um die Nachhaltigkeit bei Burton zu gewähren.
7. Versuche so viel möglich zu reduzieren, wiederzuverwenden oder zu recyclen
Reduziere deinen Fußabdruck, indem du nicht immer sofort etwas Neues kaufst, sondern versuchst alte Dinge zu reparieren, einzutauschen oder gebraucht zu kaufen. Umso länger wir Gegenstände in Umlauf halten, umso weniger neue Ressourcen beanspruchen wir. Und seien wir doch mal ehrlich, im Grunde besitzen wir doch von den meisten Dingen viel zu viel und kommen mit deutlich weniger aus.
8. Kaufe regional und reduziere den Konsum von tierischen Produkten
Auch wenn das jetzt nicht nur direkt mit den Bergen zusammenhängt, ist es dennoch ein wesentlicher Faktor, denn gerade was und wo wir einkaufen, bestimmt den Markt. Regionale Produkte haben nicht nur kürzere Transportwege, du unterstützt so auch die lokale Marktwirtschaft. Außerdem kannst du bei einer Shoppingtour am Markt deutlich mehr Plastik sparen als bei einem üblichen Einkauf im Supermarkt – eine absolute Win-Win-Situation sozusagen.
Es geht auch nicht darum, dass wir uns nun alle nur noch vegetarisch oder vegan ernähren sollen, aber es geht darum Bewusstsein zu schaffen und den Anteil an tierischen Produkten deutlich zu reduzieren. Denn bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden beispielsweise mehr als sechs Kilo CO2 freigesetzt. Aber es ist nicht nur schlecht für das Klima, auch die Tiere in Massentierhaltung leiden unter mangelhaften Bedingungen, Tropenwälder werden für Weide- und Futtermittelflächen abgeholzt und wir verlieren wertvolle Getreideressourcen, die direkt gegessen werden könnten. Dies sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen sollen, dass wir mit den Ressourcen, die wir haben weit schonender umgehen müssen, um in Zukunft noch genügend davon zur Verfügung zu haben.
Zeit für Veränderung
Die Natur ist für uns als Snowboarder unheimlich wichtig und gerade deshalb sollten wir ihr mit dem nötigen Respekt begegnen. Fang am besten gleich heute damit an, deinen Alltag nachhaltiger zu gestalten, um Teil der Veränderung zu sein. Denn wenn uns die Corona-Pandemie etwas gelehrt hat, dann wie sehr uns eine Krise beeinträchtigt und wie wichtig es ist, schnell zu handeln und nicht erst dann, wenn es zu spät ist. Mit jedem Schritt Richtung Nachhaltigkeit trägst du einen Teil gegen die Klimakrise bei. Auch wir arbeiten stetig daran, nicht nur unsere Produkte nachhaltiger zu gestalten, sondern auch aktiv für den Klimaschutz tätig zu sein.