Was erwartet uns diese Wintersaison in Europa?
Eines ist jetzt schon sicher: Die kommende Snowboard-Saison 2020/21 wird definitiv anders als gewohnt.
Obwohl wir es kaum erwarten können unsere ersten Turns zu ziehen, kann wohl keiner von uns derzeit voraussagen, was dieser Winter in Sachen Snowboarden bringen wird. Die Covid-19 Pandemie, welche schon im Frühjahr viele Gebiete dazu gezwungen hat, vorzeitig zu schließen, hat die Welt leider immer noch fest im Griff.
In Europa haben einige wenige Gebiete in der Schweiz, wie beispielsweise auch unsere Partner-Resorts Laax und Verbier, ihre Pisten und Lifte bereits geöffnet. All dies ausschließlich unter Einhaltung von strikten Sicherheitskonzepten. Die meisten anderen Länder und Liftbetreiber hingegen bangen derzeit um ihren Saisonstart aufgrund von Ausgangssperren, Reisewarnungen und unklaren Regelungen hinsichtlich der Öffnung von Liftanlagen.
Die gesetzlichen Vorgaben ändern sich beinahe täglich und variieren sowohl zwischen den europäischen Ländern als auch innerhalb der Regionen eines Landes stark. Auch wenn es schwer fällt zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose zu stellen, verfolgen wir alle ein und dasselbe Ziel: Möglichst viel Spaß zu haben, während wir sicher und gesund durch den Winter kommen.
Lassen wir uns also von den derzeitigen Ungewissheiten die Laune nicht trüben und erinnern uns an zwei Besonderheiten des Snowboard-Sports: Snowboarden war schon immer ein Abenteuer und lebt von der Kreativität jedes Einzelnen. Genau diese beiden Aspekte sind heuer mehr gefragt denn je.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es leider unmöglich einen Überblick über die Lage in den europäischen Skigebieten zu geben. Trotzdem haben wir unser Bestes getan, um euch einen Überblick, über dich wichtigsten Grundregeln als auch ein paar Tipps zu geben, wie jeder von uns zu einem sicheren und snowboard-reichem Winter beitragen kann.
Masken schützen nicht nur gegen Kälte.
Masken gehören für uns alle mittlerweile zum Alltag. Der Mund- und Nasenschutz ist eine wirklich einfache, aber wirksame Möglichkeit, um sich und andere vor einer Covid-19 Infektion zu schützen. Wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Supermärkten und anderen geschlossenen Räumlichkeiten gehören Gesichtsmasken heuer auch am Berg zur Standardausrüstung.
Einige Liftbetreiber haben das verpflichtende Tragen von Masken in Anstehbereichen, Gondeln, Restaurants, Toiletten sowie allen weitern geschlossen Räumen bereits kommuniziert. Und sind wir uns mal ehrlich, für viele von uns und vor allem für Kinder ist dies nicht neu. Gesichtsmasken gehören bei den meisten ohnehin schon zur fixen Ausrüstung gegen Schnee und kalte Temperaturen.
Ansteh-Etikette zählt dieses Jahr umso mehr.
Ebenso wie die Maske, ist auch das nötige Abstandhalten mittlerweile nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Zusätzlich zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung reduziert das Einhalten eines Abstands von min. 1 m das Risiko einer Infektion erheblich.
Nicht nur wir als Snowboarder, sondern auch die Gebiete tun ihr Bestes, um uns das Abstandhalten zu vereinfachen. Einige Beispiele an Maßnahmen aus unseren Partner-Resorts sind:
- Erweiterung von Parkplätzen & Verkehrszeiten von öffentlichen Transporten, um Wartezeiten zu verringern und Abstandhalten zu erleichtern
- Öffnungszeiten verlängert, um Stoßzeiten zu vermeiden
- Kapazitätsbeschränkungen in Gondeln und Kabinenbahnen
- Reduzierte Gruppengröße bei Skikursen
Kontaktlos ist bei vielen Services das Schlüsselwort.
Viele Liftbetreiber nutzen die Chancen der Digitalisierung und haben in den letzten Monaten mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet, um Services kontaktlos anbieten zu können.
Dies beinhaltet beispielsweisen den Online-Verkauf von Tickets, um Schlangen an den Kassen zu vermeiden. Für jene Gäste, die diesen Service nicht nutzen können, bleiben Kassen natürlich geöffnet. In diesem Fall setzt man auf kontaktlose Bezahlung, um mögliche Risiken weiter zu minimieren.
Auch in Restaurants und Hütten zählen digitale Tools heuer zum Erfolgsrezept. Tische können vielerorts online vorreserviert sowie Speisekarten per QR Code abgerufen werden.
Vielleicht greifen in diesem Jahr auch umso mehr von uns zurück auf eine selbstgemachte Jause, auch bekannt als Brotzeit. Für alle Langschläfer, die morgens keine Zeit haben sich ein Bort zu schmieren, bieten Hütten mancherorts auch Getränke und Snacks zum Mitnehmen an. Da die meisten von uns ohnehin viel zu viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, kann es ja auch ein Vorteil sein, die Mittagspause direkt unter freiem Himmel in der Sonne zu genießen. Sollte das Wetter nicht so ganz mitspielen, gibt es für all jene die mit einem eigenen Auto anreisen auch noch die Möglichkeit ihre Mittagspause dort zu verbringen. All das ist natürlich nicht dasselbe wie die Einkehr in unserer Lieblingshütte, kann aber in dieser besonderen Wintersaison eine Alternative sein.
Was gibt es noch zu beachten?
Neben dem Maske tragen und Abstand halten könnt ihr durch folgende Maßnahmen einen positiven Beitrag zu einer möglichst „normalen“ Snowboardsaison leisten:
- Regelmäßig Hände waschen und Desinfektionsmittelspender benutzen
- Fenster in Gondeln und Kabinen offenlassen
- Regeln & Maßnahmen einhalten: Nur wenn wir hier alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann diese Wintersaison gelingen!
Für uns ist besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass sich die Lage rund um die Öffnung von Liften und Pisten derzeit laufend ändert. Weiters gilt, dass die von uns genannten Tipps keinesfalls die von Gesetzgebern oder Liftgesellschaften definierten Maßnahmen ersetzen. Von umso größerer Bedeutung ist es, sich vorab auf der Website des jeweiligen Gebietes über die aktuelle Lage, Öffnungszeiten und Maßnahmen zu informieren.
Seid ihr jetzt noch bereit für ein Geheimnis?
Die nächsten Zeilen müssen wirklich unter uns (und der ganzen Community) bleiben – ok? Snowboarden ist nicht nur in Skigebieten mit Liftanlagen und Hütten beschränkt. Überall dort wo Schnee ist, könnt ihr euer Board anschnallen. Angenommen alle Gebiete müssen schließen oder gar geschlossen bleiben (was wir natürlich nicht hoffen!), dann muss euer Brett trotzdem nicht im Keller bleiben.
Erinnern wir uns kurz zurück als vor einigen Jahren amerikanische Skigebieten Snowboarder nicht mal auf ihre Lifte und Pisten gelassen haben. Die erste Halfpipe wurde zum Beispiel in Tahoe an der städtischen Mülldeponie errichtet. Dieses und viele andere Beispiele zeigen, dass es im Ursprung von uns Snowboardern liegt kreativ zu sein und das Beste aus den Gegebenheiten zu machen.
Hier sind also ein paar Tipps, die das Snowboarden außerhalb von Skigebieten gelingen kann:
Splitboarden - bereits in aller Munde, und das nicht ohne Grund. Tourengehen ist längst nicht mehr nur Skifahrern vorbehalten, denn Splitboards ermöglichen auch uns Snowboardern den Zugang in das Gelände abseits der Pisten.
Sobald man sich außerhalb der gesicherten Pisten befindet ist nicht nur das Splitboard-Equipment, sondern vor allem auch die nötige Sicherheitsausrüstung sowie das dazugehörige Wissen unerlässlich. Jeder der vor hat, die gesicherten Pisten zu verlassen, sollte definitiv vorab einen Kurs zur Lawinenkunde als auch betreffend Erster Hilfe besuchen. Dieses Wissen gilt es immer wieder aufzufrischen, und die Kameraden-Bergung (Lawinen-Verschütten-Suche) mehrmals pro Saison zu üben. Mangelndes Wissen kann in diesem Fall fatale Folgen haben bis hin zu Leben kosten.
Mehr Info, warum und wieso ein Lawinenkurs unersetzlich ist, findest du in diesem Beitrag. Außerdem haben wir gemeinsam mit Laura und Gabriel von „Life in White“ hier 8 Tipps wie du deine Splitboard Technik verbesserst.
Surffeeling am Schnee – eine Reise in die Vergangenheit. Ein Rider und sein Board, zu Fuß am Weg nach oben, so wie damals als Bindungen noch kein Thema waren. Das klingt für dich nach viel Schweiß und wenig Spaß? Dann schau dir am besten den aktuellen Clip von unserem Rider Seppl Ramsbacher an und überzeug dich vom Gegenteil. Hier findest du die „wappons of choice” für das Surferlebnis im Schnee: Resonator, Beakseat Driver oder auch die Throwback boards.
Halte dich aber auch beim Splitboarden oder Powsurfen an die Regelungen deiner Region, denn auch das ist nicht überall erlaubt und gehe auf keinen Fall ein unnötiges Risiko ein.
DIY – bau dir deinen eigenen Park. Die meisten Gärten bleiben im Winter ungenutzt. Wieso funktionieren wir sie also nicht in einen selbstgebauten Mini-Park um? Alles was ihr dazu braucht ist Schnee, eine leichte Neigung und natürlich die Erlaubnis, falls der Grund nicht euch gehört. Wertvolle Hilfsmittel sind Schaufeln, etwas Salz (um die Takeoffs zu präparieren) und vielleicht lässt sich mit etwas Kreativität sogar das ein oder andere Hindernis aus dem Alltag integrieren. Wie wär’s zum Beispiel mit PVC-Rohren, Reifen, einer Schaukel oder Mauern? Lasst eurer Kreativität freien Lauf und “jib it”!
Egal ob auf der Straße, im eigenen Garten oder einer nahegelegenen Wiese, Sicherheit sollte auch hier immer an erster Stelle stehen. Und zwar nicht nur die eigene, sondern auch jene von den Menschen um euch herum. Jeder Ort birgt je nach Beschaffenheit auch seine eignen Gefahren, deshalb ist es essenziell diese genau unter die Lupe zu nehmen und miteinzubeziehen, sobald man in die Planung für Kicker, Rails oder Gaps startet.
Bleib zuversichtlich und hab so viel Spaß wie möglich
Egal also wie sich diese Wintersaison entwickeln wird, vergessen wir nicht, dass es schlussendlich darum geht Spaß am Riden zu haben. Snowboarden ist eine Leidenschaft, die viele von uns verbindet, deshalb sollten wir jetzt stärker denn je zusammenhalten und alle unser Bestes tun. Wo auch immer ihr diesen Winter verbringen werdet, seid optimistisch, behandelt einander mit Respekt und Verständnis, bleibt vor allem auch flexibel und Ride On!
Um dir die Wartezeit etwas zu verkürzen und dir das gewisse Snowboard-Feeling nach Hause zu bringen, haben wir etwas ganz besonderes für dich. Unseren neuesten Snowboard Film "One World". Lehn dich zurück, schau dir den Film an und freue dich auf deine ersten eigenen Turns in diesem etwas anderen Winter! Hier ein kleiner Vorgeschmack auf den Film: